Nachhaltige Bauweisen sind in Zeiten von Klimawandel und Rohstoffknappheit immer mehr im Trend. Aber was bedeutet "nachhaltiges Bauen" eigentlich genau? Was sind die Besonderheiten der verwendeten Rohstoffe? Und wie können alle beteiligten Berufsgruppen ihren Beitrag dazu leisten, natürliche Ressourcen und das Klima zu schonen? Um mehr darüber zu erfahren, handwerkliche Berufe auszuprobieren und die eigenen Stärken besser kennenzulernen, nahmen 42 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren in den Sommerferien am BOOM-Feriencamp „Bauen und Wohnen“ am Edersee teil.
Im zehnten und letzten BOOM-Feriencamp lag der Schwerpunkt auf der Erkundung und Verwendung der Rohstoffe Holz, Bambus und Lehm. Die BOOMies probierten hier ihr handwerkliches Geschick an verschiedenen Praxisstationen aus und erlebten eine abwechslungsreiche Woche: Auf dem Programm standen unter anderem Workshops zur Berufsorientierung mit Schwerpunkt auf handwerklichen Berufe rund um den Bau von Holzhäusern, beispielsweise Zimmerin oder Bauzeichner. Die Jugendlichen lernten unter anderem die Unterschiede zwischen dem Bauen mit Holz und mit (Stahl-) Beton unter Nachhaltigkeitsaspekten kennen. Ausgehend aus ihren eigenen erlebten Interessen und Stärken entwickelten sie ganz individuell ihre eigene Zukunftsvision.
Gemeinsam mit Zimmermann und Bauingenieur Jascha Roosen sowie Baumkletterer Bernat Schneider restaurierten sie gemeinsam das Dach eines Baumhauses. Ein „cooles und nachhaltiges“ Upcycling-Projekt konnten die Jugendlichen mit dem Bambusexperten Mario Kaaf umsetzen: Sie bauten aus Holz, Bambus und alten Bannerplanen eine Outdoor-Bar für das Camp Edersee, die jetzt von anderen Besucher*innen weiter genutzt werden kann. Ein weiteres Highlight des BOOM-Camps war der Lehm-Workshop mit Ralph Krombach vom Unternehmen Lehm & Farbe in Waldeck-Alraft. Auf dem Gelände des Unternehmens konnten die Teilnehmenden das Formen von Lehmsteinen aus Recyclinglehm, das Modellieren mit Strohlehm sowie das Verputzen und Mauern mit Lehm, Mörtel und Steinen ausprobieren. Ralph Krombach gab den Jugendlichen Einblicke in sein Berufsfeld und berichtete über die Eigenschaften und Vorzüge des Naturmaterials Lehm. Bei einer Kräuterwanderung mit Daniel Baer von Kräuterkauz ging es dann "Back to the Roots": Hier lernten die Teilnehmenden viel über Pflanzen und deren Nutzen, aber auch über den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.